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Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft etabliert starkes Bündnis für den ReallaborCampus Welheimer WasserMark in Bottrop
Memorandum of Understanding vereint Flächenentwicklung und Wissenschaft – Erster
Schritt im Pilotprojekt zum Thema Wertwasser im Planungsgebiet von Freiheit Emscher
Mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung (Memorandum of
Understanding, MoU) zur „Entwicklung eines programmatischen und räumlich-funktionalen
Standortkonzeptes für den ReallaborCampus Welheimer WasserMark“ haben sich heute, 20.
Dezember 2023,
- die Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft (FEEG),
- die Städte Bottrop und Essen,
- die RAG Montan Immobilien,
- die Emschergenossenschaft (EGLV),
- das Zentrum für Wasser- und Umweltforschung (ZWU) der Universität Duisburg
Essen sowie - das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT aus
Oberhausen
auf erste Schritte zur Umgestaltung der ehemaligen Bergbaufläche Welheimer Mark in
Bottrop hin zum ReallaborCampus Welheimer WasserMark (WWM) verständigt. Zukünftig
soll hier zum innovativen Umgang mit der Ressource Wasser geforscht und gearbeitet
werden, unter anderem zum Themenkomplex Abwasser/Trinkwasser/Wertwasser.
Nexus Wissenschaft und Wirtschaft
Das Pilotvorhaben WWM ist einer von insgesamt fünf Bausteinen der Strategie „Nexus
Wissenschaft und Wirtschaft“ im interkommunalen Flächenentwicklungsprojekt Freiheit
Emscher zwischen Essen und Bottrop. Grundsätzliches Ziel dieser Strategie: Über die
Schaffung von forschungsgeprägten „Attraktionskernen“ soll die Ansiedlung von
wissenschaftsnahen Industrie- und Gewerbeunternehmen im gesamten Freiheit-EmscherPlanungsgebiet gefördert werden. Dabei geht es vor allem um Synergien: Die Unternehmen
profitieren vom wissenschaftlichen Input, der unmittelbar am Standort generiert wird. Die
Forschung selbst hat unmittelbare Anknüpfungspunkte an die Praxis.
MoU: Standortkonzept für die Welheimer Mark in Bottrop in zwei Schritten bis Ende
2025
Im jetzt unterzeichneten MoU kommen die Partner überein, in den kommenden zwei Jahren
ein gemeinsames Standortkonzept für den Bereich der Welheimer Mark nördlich der
Kläranlage Bottrop zu erarbeiten, das sowohl inhaltlich wie räumlich den „Grundstein“ für den
geplanten ReallaborCampus Welheimer WasserMark legt. Gemeinsames Ziel aller
Beteiligten: die Entwicklung einer Keimzelle, in der Zukunftstechnologen aus dem
Themenfeld Wasser erforscht, weiterentwickelt und in Reallaboren unmittelbar vor Ort zur
Marktreife geführt werden. Eine zentrale inhaltliche Vision für den ReallaborCampus: die
Umwandlung von Abwasser in Wertwasser, dessen energetisches Potenzial aus Restwärme
und Klärschlämmen sowie das Ressourcenpotenzial systematisch genutzt wird. Die
gemeinsame Erklärung sieht vor, dass in einem ersten Zwischenschritt bis Juni 2024
realistische Finanzierungs- und Betreibermodelle für die Welheimer Mark erarbeitet werden.
Planungsrechtliche und infrastrukturelle Maßnahmen für die Umsetzung und Machbarkeit
des ReallaborCampus sollen bis Dezember 2025 eingeleitet werden.
Zukunftsweisende Forschungsvorhaben zum Thema Wertwasser
Analog zum Anspruch des Nexus, der Forschung und Praxis konsequent miteinander
verbindet, gehören zu den Unterzeichnenden auch zwei renommierte Wissens- und
Forschungseinrichtungen der Region: Das Zentrum für Wasser- und Umweltforschung
(ZWU) der Universität Duisburg Essen, der größte interdisziplinäre
Wasserforschungsstandort in NRW, und das Fraunhofer-Institut UMSICHT planen auf dem
ReallaborCampus künftig gemeinsam mit der Emschergenossenschaft (EGLV) die
Entwicklung und Durchführung gemeinsamer Forschungsaktivitäten. Die EGLV betreibt die
Kläranlage Bottrop, die im vergangenen Jahrzehnt bereits in ein zukunftsweisendes
Abwasserkraftwerk umgebaut wurde. Mögliche gemeinsame Forschungsschwerpunkte
könnten unter anderem Themen wie eine ressourcenorientierte Abwasserwirtschaft,
Digitalisierung und KI in der Umweltüberwachung, urbane Biodiversität sowie urbane
Agrarwirtschaft sein.
„Der ReallaborCampus zahlt mit seinem enormen wissenschaftlichen Anspruch und der
thematischen Ausrichtung auf den Bereich Wertwasser zu 100 Prozent auf die
übergeordnete inhaltliche Programmatik von Freiheit Emscher ein: der Entwicklung der
grünen Industriestadt der Zukunft. Zugleich werden konkrete Entwicklungsimpulse für die
Fläche Welheimer Mark gesetzt, verbunden auch mit einem Imagewandel für bereits
bestehende Strukturen in den Städten Bottrop und Essen, von dem das gesamte Ruhrgebiet
und nicht zuletzt Anrainerinnen und Anrainer vor Ort profitieren werden“, betonte heute
Gernot Pahlen, Geschäftsführer der Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft (FEEG),
anlässlich der Unterzeichnung der Absichtserklärung auf der Kokerei Zollverein in Essen,
dem Bürositz der FEEG.
Hintergrund
Unter der Dachmarke Freiheit Emscher wird in den kommenden Jahren ein Planungsraum
von insgesamt 1.700 Hektar zur grünen Industriestadt der Zukunft entwickelt, verbunden
auch mit der Schaffung moderner, nachhaltiger Arbeitsplätze insbesondere in
wissensbasierten Industrie- und Gewerbeunternehmen. Durch die infrastrukturelle
Erschließung der ehemaligen Bergbauflächen Emil Emscher, Hafen Coelln-Neuessen,
Sturmshof, Welheimer Mark und Prosper II auf Essener und Bottroper Stadtgebiet soll der
Projektraum umfassend städtebaulich, verkehrlich und ökologisch aufgewertet werden.
Eingebunden in die Planungen sind zudem bestehende Wohn- und Gewerbegebiete sowie
wichtige regionale Infrastrukturen und Grünflächen. Seit 2023 ist die Freiheit Emscher
Entwicklungsgesellschaft mbH (FEEG) für die Entwicklung und Vermarktung der ehemaligen
Bergbauflächen zuständig. Das Projekt Freiheit Emscher wird mit Mitteln des Landes
Nordrhein-Westfalen, des Bundes und der EU unterstützt.
KONTAKT
Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft mbH
T +49 201 565774-0
E info@freiheit-emscher.de
Foto: v.l.n.r. Volkmar Keuter, Fraunhofer UMSICHT; Prof. Dr.-Ing. André Niemann, Universität Duisburg-Essen, Dr. Eisinger Michael Eisinger; Universität Duisburg-Essen, ZWU; Prof. Dr.-Ing. Manfred Renner, Fraunhofer UMSICHT; Gernot Pahlen, Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft; Alexa Waldow-Stahm, Stahm Architekten; Prof. Dr. Teichgräber, Emschergenossenschaft; Michael Kalthoff, RAG Montan Immobilien; Klaus Müller, Stadt Bottrop; Martin Harter, Stadt Essen ©FEEG
Rückenwind für Revitalisierungsmaßnahmen im Projektraum „Freiheit Emscher“
Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt mit 1,3 Millionen Euro die Entwicklung im nördlichen Ruhrgebiet.
Mit der finanziellen Förderung unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen die Revitalisierung der fünf ehemals bergbaulich genutzten Flächen im Projektgebiet „Freiheit Emscher“ und fördert über einen Zeitraum von rund drei Jahren die koordinierte Zusammenarbeit der Projektpartnerschaft der Stadt Bottrop, Stadt Essen und RAG Montan Immobilien GmbH. Wirtschaftsstaatssekretär Paul Höller überreichte den Förderbescheid über 1,3 Millionen Euro an Bernd Tischler, Oberbürgermeister der Stadt Bottrop, und Gernot Pahlen, Geschäftsführer der Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft mbH im Beisein von Sandra Nierfeld, Geschäftsführerin RAG Montan Immobilien GmbH und Steffen Lenze, Stadt Essen.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Attraktive Wirtschaftsflächen sind ganz entscheidend für die Ansiedlung innovativer Unternehmen aus dem In- und Ausland und für die Umsetzung vieler spannender Projekte. Das ist gelebter Strukturwandel! ‚Freiheit Emscher‘ gehört zu den wichtigsten städtebaulichen Projekten in Nordrhein-Westfalen, da hier auf brachliegenden Flächen die grüne Industriestadt von morgen entsteht. Ein wichtiger Baustein für die Transformation im nördlichen Ruhrgebiet – und eine echte Perspektive für neue Arbeitsplätze. Das ehrgeizige Vorhaben kann zum wahren Jobmotor im Strukturwandel werden. Alte Industriegebäude werden weiter genutzt und schaffen damit Identität, ehemalige Bahntrassen werden zu Fahrradwegen umgestaltet: Brachflächen reaktivieren statt ‚grüne Wiese‘ zu versiegeln – so geht Zukunft im Revier!“
Zur Umsetzung der Transformationsziele wurde im April 2023 die Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft mbH (FEEG) durch die heutigen Gesellschafter, die Städte Bottrop und Essen sowie die Flächeneigentümerin RAG Montan Immobilien GmbH gegründet. FEEG-Geschäftsführer Gernot Pahlen: „Im Namen der Projektgruppe Freiheit Emscher bedanken wir uns sehr herzlich für die außergewöhnliche Förderung. Wir stehen nun am Anfang einer spannenden Phase, in der mit der Erschließung der Bergbauflächen die Umsetzung Freiheit Emschers als Modellprojekt für eine grüne Industrieregion startet. Hierbei werden uns die Fördermittel wertvolle Unterstützung leisten.“
Bernd Tischler, Oberbürgermeister der Stadt Bottrop: „Wir sind sehr glücklich darüber, dass das Projekt Freiheit Emscher so viel Rückenwind erfährt, und bedanken uns für diese großzügige Unterstützung des Landes. Dies versetzt uns in die Lage, mit Hilfe von externer Expertise eine effiziente und beschleunigte Projektumsetzung zu gewährleisten. Mit der Aussicht auf Förderung aus dem Just Transition Fund entsprechend der NRW-JTF-Richtlinie 2023 – 26, hat Freiheit
Emscher nun erste konkrete Möglichkeiten, die Vision zur Realität werden zu lassen. Und wir sind zuversichtlich, dass das Dekadenprojekt Freiheit Emscher damit weiter gut Fahrt aufnimmt und auch zukünftig in den anstehenden Investitionsphasen unterstützt wird.“
Masterplan wird sukzessive umgesetzt
Der Projektraum „Freiheit Emscher“, gelegen im nördlichen Ruhrgebiet, ist rund 17 Quadratkilometer groß und umfasst bestehende Wohn- und Gewerbegebiete, bedeutende Infrastrukturen und Grünflächen. Im Zentrum des Projektes steht die Reaktivierung von fünf ehemaligen Bergbauflächen im Essener Norden und Bottroper Süden. Diese werden auf Grundlage eines interkommunalen Masterplans zu nachhaltigen Wirtschaftsstandorten entwickelt. Unter der Dachmarke „Freiheit Emscher“ entsteht so sukzessive die grüne Industriestadt der Zukunft, mit modernen, nachhaltigen Arbeitsplätzen für wissensbasiertes Gewerbe in der Region.
Foto: ©Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
Emil Emscher: Ministerin Ina Scharrenbach MdL besucht die Baustelle
Raum für Innovationen auf 17 Quadratkilometern
Die Sanierung der ehemaligen Bergbaubrache Emil Emscher befindet sich auf der Zielgeraden, somit nimmt das Stadtentwicklungsprojekt Freiheit Emscher weiter Formen an. Das Areal Emil Emscher ist die erste von fünf ehemaligen Bergbauflächen im interkommunalen Projekt, die neue Nutzungen für Gewerbetreibende ermöglicht. Ina Scharrenbach MdL, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen hat den Stand der Sanierungsarbeiten in Augenschein genommen und das entstandene Landschaftsbauwerk besichtigt. Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW: „Ich freue mich sehr, heute auf einem der größten Entwicklungsprojekte des Ruhrgebietes zu Gast sein zu dürfen. 1.700 Hektar Flächen laden ein zur städtebaulichen Entwicklung durch die Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft, die auch durch die Beendigung der Bergaufsicht durch die RAG ermöglicht wird.“
Sanierung im Gewerbegebiet Emil Emscher auf der Zielgeraden
Die Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft und deren Gesellschafter stellten der Ministerin den Stand der Baureifmachung des rund 30 Hektar großen Grundstück westlich der Gladbecker Straße (B 224) und nördlich der Daniel-Eckhardt-Straße vor. Michael Kalthoff, Vorsitzender der Geschäftsführung RAG Montan Immobilien GmbH: „Nach mehr als 120 Jahren Bergbaugeschichte freuen wir uns, dass nach aufwendiger Sanierung und Baureifmachung auf diesem Areal die Grundlage für eine neue Ära für städtebauliche und umweltgestalterische Innovationen gelegt ist“. Im Rahmen einer gemeinsamen Baustellenbegehung zum entstehenden Landschaftsbauwerk haben Ministerin und Projektbeteiligte das Kreuzkrötenbiotop besichtigt. Die streng geschützte Kreuzkröte ist auf dem Emil-Emscher-Gelände heimisch. Um den Bestand zu sichern, werden im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen Ersatz-Habitate geschaffen.
Mit der Sanierung und Baureifmachung der Fläche Emil Emscher ist der Weg frei für die Realisierung der kommunalen Ziele im Hinblick auf Klimaresilienz, Mobilität und Digitalisierung. Bernd Tischler, Bürgermeister der Stadt Bottrop: „Unter dem Dach Freiheit Emscher haben wir gemeinsam mit der Stadt Essen und der RAG Montan Immobilien eine Projektkultur geschaffen, die über die kommunalen Grenzen hinweg für eine starke Identifikation sorgt. Das ist ein wichtiger Erfolgsfaktor auf dem Weg der Revitalisierung des ehemaligen Bergbaustandortes.“
Martin Harter, Geschäftsbereichsvorstand Stadtplanung und Bauen der Stadt Essen: „Unser Anspruch ist, Freiheit Emscher zu einem Vorbild der grünen Industriestadt von morgen zu gestalten und als Modellprojekt für die Metropole Ruhr und gemeinsam mit den Projektpartnern weiterzuentwickeln. Dabei legen wir Wert auf die integrierte Betrachtung und die städtebauliche Verzahnung mit IGA Metropole Ruhr 2027 als Leitprojekt aus der Region.“
Seit April koordiniert die Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft mbH (FEEG) die vielfältigen Handlungsstränge in diesem komplexen Entwicklungsprojekt. Gernot Pahlen, Geschäftsführer der FEEG: „Mit dem Gewerbegebiet Emil Emscher und der anstehenden Vermarktung der gewerblichen Bauflächen geht das Projekt Freiheit Emscher jetzt in die Umsetzungsphase. Wir freuen uns nun mit innovativen Unternehmen und Projektentwicklern in den Dialog zu treten, um unsere Ansätze gemeinsam weiterzuentwickeln und in zukunftsfähige Bauprojekte zu überführen.“ Die Nachfrage nach qualitätsvollen Gewerbegrundstücken ist groß, das zeigte auch das große Interesse von Projektentwicklern während der Investorentour Ruhr im August. Die Projektbeteiligten rechnen bis Ende 2024 mit dem Beschluss des Bebauungsplans für das Areal Emil Emscher. Darüber hinaus stehen die Fertigstellung der Erschließungsanlagen und der Bau des südlichen Teilstücks des Gewerbeboulevards an, um die Fläche auch von Westen aus zugänglich zu machen. Nach derzeitigen Planungen soll der Bau der Erschließungsanlagen Ende 2026 abgeschlossen sein.
Wenn dann hier! Freiheit Emscher erstmals bei Investoren-Tour Ruhr dabei
v.l. Steffen Lenze, Stadt Essen, Gernot Pahlen, Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft, Michael Otto, RAG Montan Immobilien, Foto © Claudia Posern
Raum für Innovationen auf 17 Quadratkilometern
Investoren und Projektentwickler bescheinigen dem Gebiet Freiheit Emscher großes Potenzial, mit einer ausgebuchten Tour und spannenden Gesprächen war das Projekt erstmals Teil des mittlerweile traditionsreichen Netzwerkevents. Das Areal Freiheit Emscher mit seiner 17 Quadratkilometern großen Fläche im Essener Norden und Bottroper Süden bietet insbesondere solchen Unternehmen hervorragende Perspektiven, die Wert auf Resilienz und Klimaneutralität in der Produktion legen.
Aufbruch in den Wandel: Freiheit Emscher lädt Investoren ein
Im Rahmen der Tour präsentierte sich Freiheit Emscher als besonders attraktiver Standort für wissensbasierte Unternehmen im Ruhrgebiet und lädt Interessenten ein, sich im Projektgebiet zu engagieren. Gernot Pahlen, Geschäftsführer der Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft mbH: „Wir sind überwältigt vom großen Interesse seitens der Wirtschaft und sehen uns in unseren Überlegungen zur Transformation der ehemaligen Bergbauflächen hin zu neuen nachhaltigen Nutzungen bestätigt. Mit dem Gewerbegebiet Emil Emscher und der anstehenden Vermarktung der gewerblichen Bauflächen geht das Projekt Freiheit Emscher jetzt in die Umsetzungsphase. Wir freuen uns nun mit innovativen Unternehmen und Projektentwicklern in den Dialog zu treten, um unsere Ansätze gemeinsam weiterzuentwickeln und in zukunftsfähige Bauprojekte zu überführen.“
Grüne Industrieregion der Zukunft mitgestalten
Die Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft mbH wurde im April 2023 durch die heutigen Gesellschafter, die Städte Bottrop und Essen sowie die Flächeneigentümerin RAG Montan Immobilien GmbH gegründet und treibt seither die nachhaltige Entwicklung des Projektgebietes durch die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft weiter voran. Gesucht werden Immobilienentwickler und Nutzer, die den Anspruch des Projektes, Freiheit Emscher zu einem Vorbild der grünen Industriestadt von morgen und Modellprojekt für die Metropole Ruhr mittragen und gemeinsam mit den Projektpartnern weiterentwickeln. Steffen Lenze, Amt für Stadtplanung und Bauordnung der Stadt Essen: „Interessierte Investoren und Projektentwickler werden sich als erstes im Bereich Emil Emscher ansiedeln können. Die Sanierung und Baureifmachung der Fläche ist in vollem Gange, die Entlassung aus der Bergaufsicht ist für Anfang 2024 vorgesehen. Mit dem Beschluss des Bebauungsplans rechnen wir bis Ende 2024, eine Fertigstellung der Erschließung ist bis Ende 2026 geplant.“
Im Anschluss an den Aufenthalt auf Emil Emscher ging es weiter zur Fläche Hafen Coelln-Neuessen, wo Steffen Lenze und Gernot Pahlen den Teilnehmenden einen Vorgeschmack auf den sog. Nukleus des Projektes am Rhein-Herne-Kanal gaben. Hier wird die Entwicklung aufgrund der anstehenden Sanierungs- und Planungsverfahren sowie der noch zu erstellenden äußeren Erschließung noch etwas länger dauern. Mit der Fertigstellung der Erschließung des gesamten Planungsraums ist nach derzeitigem Stand ab 2030 zu rechnen.
Bottrop soll Fördermittel der EU und des Landes Nordrhein-Westfalen für die weitere Entwicklung der Bergbauflächen im Raum Freiheit Emscher bekommen
Förderbekanntmachung des NRW-Wirtschaftsministeriums
Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie hat die Förderrichtlinie zur Gewährung von Fördermitteln für die nachhaltige Flächenentwicklung zur Schaffung attraktiver Wirtschaftsstandorte im nördlichen Ruhrgebiet veröffentlicht. Insbesondere sollen Investitionen für die Erschließung und Baureifmachung der ehemaligen Bergbauflächen gefördert werden. Damit haben die Städte Bottrop, Dorsten, Gladbeck und Marl nun die Möglichkeit, aus dem im letzten Jahr angekündigten EU Programm zur Förderung des gerechten Wandels (Just Transition Fund, JTF) Mittel zu beantragen.
Ein kleiner Teil der Fördermittel kann auch für Maßnahmen auf Essener Stadtgebiet ausgegeben werden, obwohl Essen nicht in der vorgesehenen Förderkulisse liegt. Hier wird deutlich, dass das Förderprogramm vom Wirtschaftsministerium gezielt auf die Fragestellung der Revitalisierung von Bergbauflächen insbesondere im Raum Freiheit Emscher zugeschnitten wurde. Beispielsweise wird die Erschließung der Fläche Sturmshof (ehemaliges Kohlelager am Rhein-Herne-Kanal) teilweise über das Gebiet der Stadt Essen geführt. Dies kann nun unabhängig von Stadt- und Regierungsbezirksgrenzen geplant werden.
Bei der Umsetzung der Fördermaßnahmen wird die im April gegründete Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft mbH eine wichtige Rolle spielen.
Insgesamt stehen für die vier Städte 90 Millionen Euro zur Verfügung. Für Bottrop ist das eine große Chance, bei der Reaktivierung der Bergbauflächen einen guten Schritt voranzukommen. Mindestens 75% der beantragten Mittel müssen bis Mitte 2026 ausgegeben sein. Damit stellt das Programm die Kommunen in der aktuell schwierigen Situation in der Baubranche und vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels durchaus auch vor eine große Herausforderung.
Welche Maßnahmen konkret gefördert werden sollen, entscheidet sich im Laufe der nächsten Monate und hängt auch vom jeweiligen Fortschritt der bergrechtlichen Abschlussbetriebspläne ab. Maßnahmen zum Beispiel auf den Flächen Prosper II oder Sturmshof können erst angegangen werden, wenn die Flächen aus dem Bergrecht entlassen sind. Am weitesten fortgeschritten sind die Überlegungen für ein neues Gewerbegebiet in der Welheimer Mark südlich der Kokerei und auf Essener Stadtgebiet für die Fläche Emil Emscher. Auch hier muss zunächst die Erschließung einschließlich der Entwässerungsanlagen geplant und gebaut werden. Die Maßnahmen müssen und werden daher in enger Abstimmung zwischen der Stadt Bottrop, der Stadt Essen und der RAG Montan Immobilien vorbereitet werden.
Mögliche Maßnahmen können in Bottrop aber auch außerhalb des Freiheit-Emscher-Raumes liegen. Ein Förderantrag für die Erschließung des Geländes Franz Haniel ist in Vorbereitung. Das Bebauungsplanverfahren hierfür wurde bereits eingeleitet.
Freiheit Emscher auf der Polis Convention 2023
Reaktivierung und Neuvermarktung der Bergbauflächen im Bottroper und Essener Projektgebiet nimmt Fahrt auf
Mit der Gründung der Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft mbH gewinnt die Kooperation zwischen den Städten Bottrop und Essen sowie der Flächeneigentümerin RAG Montan Immobilien weiter an Dynamik. Die Gesellschaft nahm ihre Arbeit im April 2023 auf und präsentierte sich am 26. April 2023 auf der Stadtentwicklungsmesse Polis Convention 2023 in Düsseldorf im Rahmen einer Diskussionsrunde mit NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach. Im 1.700 Hektar großen Plangebiet liegen die letzten großen Flächenreserven im zentralen Ruhrgebiet, bereits Ende des Jahres wird die erste Bergbaufläche im Essener Norden saniert, aus der Bergaufsicht entlassen und für erste Ansiedlungen zur Verfügung stehen. Bis ca. 2030 sollen alle Flächen entwickelt sein, so das ambitionierte Ziel der neuen Gesellschaft.
Das Integrierte Städtebauliche Konzept (INSEK)
Die Städte Essen und Bottrop erarbeiteten unter Beteiligung von Akteur:innen, Politik und Bürger:innen gemeinsam mit der RAG Montan Immobilien GmbH das neue Entwicklungskonzept für den gesamten Planungsraum des interkommunalen Entwicklungsprojekts Freiheit Emscher auf Essener und Bottroper Stadtgebiet.
In September stimmten der Rat der Bottrop der sowie auch Rat der Stadt Essen für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (INSEK) Freiheit Emscher, dessen Ziel es ist, aufzuzeigen, wie die bestehenden Wohnquartiere in die Entwicklung des Gesamtplanungsraums einbezogen werden können. Hierfür sollen die Grün- und Freiräume ausgebaut und verbessert sowie Verknüpfungen zu den neuen Standorten für attraktives Gewerbe, Dienstleistungen und Freizeitnutzungen geschaffen werden. In den nächsten Jahren folgen basierend auf dem INSEK nun die Vertiefungen der groben Ideen, Leitlinien und Maßnahmenvorschläge, welche anschließend jeweils stadtspezifisch erstellt werden.
Vision der klimaresilienten Stadt wird Schritt für Schritt Realität
Das interkommunale Flächenentwicklungsprojekt Freiheit Emscher der drei Kooperationspartner Stadt Bottrop, Stadt Essen und RAG Montan Immobilien GmbH wird ein Reallabor für städtebauliche und umweltgestalterische Innovationen. Das erarbeitete Struktur- und Nutzungskonzept, basierend auf der Machbarkeitsstudie 2019, und die weiteren Vertiefungen zeigen deutlich, welches riesige Entwicklungspotenzial im Freiheit-Emscher-Gebiet steckt – weg von der Schwerindustrie, weg von emittierenden Nutzungen, hin zu nachbarschaftsverträglichem Gewerbe. Ab 2023 sollen geplante Erschließungskonzepte sukzessive auch baulich umgesetzt werden, hierfür konnten neue Fördermittel aus dem Just Transition Fund gesichert werden. Damit rücken bisher entwickelte Nachnutzungsszenarien der Bergbaubrachen in greifbare Nähe.
Interkommunales Entwicklungsprojekt Freiheit Emscher verbindet Wissenschaft und Wirtschaft
Mit einer Fläche von rund 1700 Hektar birgt das Projektgebiet Freiheit Emscher im Essener Norden und Bottroper Süden ein großes Potenzial, wenn es um die Vernetzung und Implementierung von innovativen Lösungen geht. Im Rahmen einer Expertenveranstaltung im Oktogon auf Zollverein haben sich Vertreter von 25 wissenschaftlichen Einrichtungen getroffen, um vorhandene Anknüpfungspunkte zu identifizieren und diese als gewinnbringende „Schätze“ für die Region zu entfalten. Die Schwerpunkte lagen auf urbaner Logistik und People Mobility, KI und neuronalem Netz sowie der Zirkulärwirtschaft, verbunden mit den Erfordernissen des Klimaschutzes, der Resilienz, Biodiversität und Wasserwirtschaft.
Bürgerbeteiligung Umwelttrasse für Freiheit Emscher gestartet!
Die Umwelttrasse, die Essen und Bottrop verbinden soll, ist ein zentrales Element des Projekts Freiheit Emscher. Sie ist zusammen mit dem Gewerbeboulevard eine Haupterschließungsachse für das Projektgebiet, die die verschiedenen Quartiere und Gewerbeflächen der Freiheit Emscher verbinden. Die Trasse soll ein Modell für umweltfreundliches und -schonendes Verkehrsverhalten werden und als interkommunale Verbindung zwischen Essen und Bottrop dienen, insbesondere für den Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV.