Großes Interesse an Zukunft von Emil-Emscher
Informationsveranstaltung zu Freiheit Emscher in Essen gut besucht
Mit der Resonanz auf die Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger am 14. Mai sind die Projektpartner zufrieden: Zahlreiche Interessierte fanden den Weg in die Essener Gesamtschule Nord, um sich im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung über das Projekt Freiheit Emscher und insbesondere den Bebauungsplan und Sanierungsbeginn im Gewerbegebiet Emil-Emscher zu informieren. Die Vertreter der Projektpartner beantworteten insbesondere Fragen der Bürgerinnen und Bürger zum Verkehrsaufkommen während und nach der Bebauung.
Die Planungen zum neuen urbanen Zentrum Freiheit Emscher nehmen konkrete Formen an: Nur zwei Jahre nach Start der Machbarkeitsstudie beginnt die Umsetzungsphase eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Nordrhein-Westfalens mit der Sanierung des ehemaligen Bergbaugeländes Emil-Emscher. Das städtebauliche Konzept für das künftige Gewerbegebiet liegt vor, sodass noch 2019 mit den Arbeiten begonnen werden kann. Am 14. Mai haben die Städte Essen und Bottrop sowie die RAG Montan Immobilien die Bürgerinnen und Bürger in einer öffentlichen Informationsveranstaltung in der Essener Gesamtschule Nord über den Projektfortschritt informiert und sie in den Planungsprozess eingebunden. So stellten die Projektpartner das Struktur- und Nutzungskonzept für das insgesamt 1.700 Hektar große Areal Freiheit Emscher, den Bebauungsplan „Freiheit Emscher: Gewerbegebiet Emil-Emscher“ sowie die Pläne zum Sanierungsbeginn vor.
Das Struktur- und Nutzungskonzept Freiheit Emscher, das den ersten Tagessordnungspunkt bildete, enthält detaillierte Pläne für die Bereiche Verkehr, Städtebau und Freiraumgestaltung sowie einen Maßnahmenplan für die Umsetzung. Den Kern des Konzepts bildet die Entwicklung von fünf Industrie- und Gewerbequartieren mit einer Gesamtfläche von 155 Hektar, zu denen auch Emil-Emscher gehört. „In den neuen Gewerbequartieren sollen produktive Stadträume mit gemischter Nutzung in attraktiver Lage am Kanal entstehen, in denen ein harmonisches Nebeneinander von Arbeiten, Leben und Wohnen möglich wird“, sagte Andreas Müller, stellvertretender Leiter des Amtes für Planung und Bauordnung der Stadt Essen.

Die Projektpartner haben klare Vorstellungen davon, was im Gebiet von Freiheit Emscher möglich sein soll und was nicht. „Im Fokus des Nutzungskonzeptes stehen emissionsarme Produktionen und wissensbasierte Dienstleistungen, Labore und Start-ups, innovatives Handwerk sowie Digitalwirtschaft“, erklärte Gernot Pahlen, Projektleiter RAG Montan Immobilien. Die Basis der Entwicklung der Gebiete bildet dabei ein innovatives Verkehrskonzept, das auf Verkehrsvermeidung und eine intelligente Bündelung der Verkehre setzt und neue Formen der Mobilität in den Fokus rückt. „Die fünf Potenzialflächen für Industrie- und Gewerbe werden durch eine „Umwelttrasse“ für Radfahrer, ÖPNV und emissionsarme Fahrzeuge sowie durch einen repräsentativen ausgebauten „Gewerbeboulevard“ erschlossen, der den Schwer- und Wirtschaftsverkehr auf kürzestem Weg auf die Autobahn ableiten soll“, sagte Ursula Dickmann, Abteilungsleiterin Generelle Planung im Stadtplanungsamt Bottrop.

Vorstellung des Bebauungsplans Emil-Emscher im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung
Im nächsten Jahr kann voraussichtlich mit der Vermarktung der Potenzialfläche Emil-Emscher begonnen werden. Die Basis dafür hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung Essen bereits vor drei Jahren mit der Aufstellung des Bebauungsplans gelegt. Da auch die Kohlenhalde des ehemaligen Steinkohlelagers schon vollständig abgetragen ist, kann die Fläche voraussichtlich 2021 aus der Bergaufsicht entlassen werden. Steffen Lenze, Sachgebietsleiter Bauleitplanung Gewerbe im Amt für Bauordnung, informierte die Besucherinnen und Besucher über den politischen Entscheidungsprozess, die geplante Erschließung und die Gestaltung verbundener Freiräume. Die Veranstaltung war Teil der sogenannten frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bebauungsplan „Freiheit Emscher: Gewerbegebiet Emil-Emscher“ durch das Amt für Stadtplanung und Bauordnung.
Die Erschließung des Gebiets Emil-Emscher ist durch einen Gewerbe-Boulevard geplant, der von Westen aus parallel zur Gladbecker Straße (B 224) errichtet wird und die Daniel-Eckhardt-Straße in Essen mit der Prosperstraße in Bottrop verbindet. Darüber hinaus sind Stichstraßen zur weiteren inneren Erschließung vorgesehen. Bevor die 24 Hektar große Nutzfläche von Emil-Emscher jedoch bebaut werden kann, muss der durch umweltgefährdende Stoffe belastete Boden saniert werden. Der Sanierungsplan sieht vor, die belasteten Bodenmassen in einem begrünten Landschaftsbauwerk sicher und dauerhaft einzulagern. Gleichzeitig bildet das Landschaftsbauwerk mit weiteren begrünbaren Flächen entlang der Gladbecker Straße einen neuen zusammenhängenden Freiraum.
Information zum Sanierungsbeginn Emil-Emscher
Welche Maßnahmen zur Sanierung der künftigen Gewerbefläche geplant sind, wie lange die Bauzeit beträgt und welche Belastungen durch Lkw-Verkehre und Samstagsarbeit möglich sind, erläuterte Michael Otto vom Flächeneigentümer RAG Montan Immobilien. Das verantwortliche Gutachter-Büro präsentierte dazu detaillierte Informationen zur sicheren Einlagerung im Umlagerungsbauwerk, dem Ausfüllen von Hohlräumen und dem Artenschutz.
Die Informationsveranstaltung endete gegen 20 Uhr mit einer öffentlichen Diskussion und Statements der Projektbeteiligten unter dem Arbeitstitel: „Freiheit Emscher 2030: Gemeinsame Vision für ein einzigartiges interkommunales Stadtentwicklungsprojekt“.