Das Verkehrskonzept

Ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept ist die Voraussetzung für die Entwicklung des 1.700 Hektar großen Projektraumes „Freiheit Emscher“. Dieses denkt die Mobilitätswende zugleich mit, indem es Verkehr reduziert, klimafreundliche Verkehrsmittel und Fußverkehr fördert und spezifische Mobilitätsdienstleistungen vernetzt. Es orientiert sich an den Ideen der „Stadt der kurzen Wege“ und der „Produktiven Stadt“ mit einer neuen Verträglichkeit von Wohn- und Arbeitsorten.

Die Umsetzung des Mobilitätskonzepts erfolgt mit zentralen Elementen auf drei Ebenen:

  1. mit dem Gewerbe-Boulevard und weiteren Netzergänzungen (Südumgehung Vogelheim, Straßenbahnverlängerung etc.) auf lokaler Ebene
  2. mit der Umwelt-Trasse auf regionaler bzw. interkommunaler Ebene
  3. mit einem neuen Autobahnanschluss auf überregionaler Ebene

Neuer, moderner Mobilitätsansatz
Das Verkehrskonzept setzt einen Schwerpunkt auf Trends der Zukunft und alternative Formen der Mobilität: Fahrzeuge mit alternativem Antrieb, Veränderung von Verkehrsgewohnheiten (Carsharing, Shuttles, Fahrradverleih etc.), Verkehrsverlagerung und Vernetzung von Mobilitätsangeboten (Mobilitätsstationen, Apps). Die zentrale Maßnahme stellt hier die Realisierung einer Umwelt-Trasse dar – neben dem Gewerbe-Boulevard eine von zwei neuen Haupterschließungsachsen durch das Projektgebiet. Sie bildet eine neue interkommunale Verbindung zwischen Essen und Bottrop, insbesondere für Fuß- und Radverkehr, ÖPNV und andere umweltschonende Mobilitätsformen. Entlang eines
dichten Rad- und Fußwegenetzes erschließt die Umwelt-Trasse die gesamte Freiheit Emscher mit einem neuen, modernen Mobilitätsansatz, verbindet das Gebiet mit übergeordneten Infrastrukturen und schafft so Anreize zur Nutzung umweltschonender Verkehrsmittel.

Komfortable multi- und intermodale Übergänge
In Nord-Süd-Richtung startet die Umwelt-Trasse an einer neu zu schaffenden S-Bahnhaltestelle „Tetraeder“ auf der Strecke Bottrop–Gladbeck (S9) und verläuft über die Knappenstraße am Quartier Prosper II vorbei. Im weiteren Verlauf tangiert die Umwelt-Trasse das neue Gewerbequartier Welheimer Mark. Sie überquert die Emscher zur Straße Sturmshof und bindet dort den gleichnamigen nördlichen Nukleus Nord an. Über die Brücke der Hafenstraße über den Rhein-Herne-Kanal und unter der A 42 hindurch setzt sich die Trasse nach Essen zum südlichen Nukleus (Hafen Coelln-Neuessen) und anschließend vorbei am Stadion nach Vogelheim und Bergeborbeck fort. Dort ist eine Verlängerung der Stadtbahn vom S-Bahnhof
Bergeborbeck über die Umwelt-Trasse zum Stadion und nach Vogelheim geplant. Um eine möglichst komfortable Nutzung zu sichern, sind die Steigungen moderat gewählt. Innerhalb und außerhalb der Freiheit Emscher wird die Umwelt-Trasse mit weiteren Mobilitätsangeboten (S-Bahn-, Stadtbahn- und Buslinien, Radwegen, autonome Shuttles etc.)
verbunden sein. Zahlreiche Mobilitätsstationen entlang der Trasse gewährleisten möglichst komfortable multi- und intermodale Übergänge.

Offen für zukünftige Mobilität
Darüber hinaus erschließt der „Gewerbe-Boulevard“ von der Prosperstraße in Bottrop bis zur Daniel-Eckhardt-Straße in Essen die Potenzialflächen Welheimer Mark, Sturmshof, Hafen Coelln-Neuessen und Emil-Emscher für den Schwerlastverkehr. Auch diese Wirtschaftsstraße ist für alternative und zukünftige Mobilität offen. Die Querschnittsbreite von 30 Metern
bietet neben einem Fahrstreifen pro Richtung Raum z. B. für einen „Flexstreifen“ für Fahrräder, Shuttles, Lasten-E-Bikes, Liefer-/Ladeverkehre, temporäre Stellplätze, ÖPNV usw. Die Verlängerung von Sturmshof nach Westen bis zur neuen Autobahnanschlussstelle „Freiheit Emscher“ erlaubt ein schnelles Abfließen des Schwerlastverkehres auf kurzem Wege in das überregionale Fernstraßennetz. Dieser neue Autobahnanschluss entsteht in Höhe Bottrop-Lichtenhorst. Eine Verlängerung der Straße Lichtenhorst nach Norden an die Knappenstraße
als neue Erschließungstraße bindet die Gewerbe- und Wohngebiete „Am Kruppwald“, „An der Knippenburg“ und „Prosper II“ ebenfalls direkt an das überregionale Straßennetz an – nach Süden an die A42 und nach Norden über die Prosperstraße an die A52. Sie entlastet das Wohngebiet Welheimer Mark von Schwerverkehr und bindet es besser an die Stadt
Bottrop an. Der enge Straßenraum der Knappenstraße in Höhe der Gleisanlagen wird enträumt und neu gestaltet.

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